Walids Kindheit zwischen Krieg und großen Träumen
Der 11-jährige Walid wurde im Osten der Provinz Idlib geboren. Seine frühe Kindheit verbrachte er in den engen Gassen seines Dorfes.
Doch der Winter 2019 brachte Krieg und Chaos. Walid und seine Familie mussten fliehen, sich immer wieder in Sicherheit bringen. Schließlich landeten sie in einem Lager in Nord-Idlib.

Neuer Schulstart unter schwierigen Bedingungen
Dort konnte Walid in die Schule zurückkehren. Doch durch die ständigen Ortswechsel hatte er große Schwierigkeiten, im neuen Umfeld anzukommen. Die Lehrkräfte beobachteten, dass er sich von den anderen Kindern abkapselte, sichtlich angespannt war und sich nur ungern an ihren Spielen beteiligte. Er wurde ausgegrenzt, geärgert und zog sich immer weiter zurück.
Psychosoziale Unterstützung für Walid
Das Schulpersonal wandte sich an das Team für psychosoziale Unterstützung der Organisation Takaful Al Sham und Walid konnte mit der Teilnahme an einem psychosozialen Unterstützungsprogramm beginnen, das von Takaful Al Sham, unserem Partner für das von der Europäischen Union über ECHO finanzierte Programm Building a Brighter Future: Education and Protection Services for Crisis-Affected Children in North-West Syria, durchgeführt wird. Die Sitzungen, die spielerische Aktivitäten zur psychosozialen Unterstützung beinhalteten, gaben ihm Halt.

Schritt für Schritt in Richtung Neuanfang
Langsam begann Walid, sich zu verändern. Er lernte, besser zu kommunizieren, und erlangte seine Widerstandskraft zurück, die ihm dabei half, die täglichen Herausforderungen mit wachsendem Selbstvertrauen zu bewältigen.
Der Leiter der psychosozialen Unterstützungsmaßnahmen berichtete mit großer Freude:
Walid nimmt jetzt mit Begeisterung an den Schulaktivitäten teil. Er lacht, spielt und überwindet seine Ängste. Seine Freunde sind zu einem wichtigen Bestandteil seines täglichen Lebens geworden und helfen ihm dabei, seine innere Stärke und sein Potenzial zu erkennen.
Heute träumt Walid davon, in sein Dorf zurückzukehren, weiter zur Schule zu gehen und zu studieren. Was einst unerreichbar schien, ist es nun nicht mehr – dank der erhaltenen Unterstützung und der Entschlossenheit, die in ihm gewachsen ist.
Walids Geschichte ist ein Aufruf an uns alle, jedem Kind die Chance auf ein besseres Leben zu ermöglichen.

Lama kämpft für ihren Traum
Lama, 25, wurde aus ihrem Alltag gerissen, als sie zusammen mit ihrer Mutter und ihren jüngeren Geschwistern fliehen musste. Die Familie wurde wiederholt vertrieben, bis sie schließlich in einem Lager im ländlichen Idlib Schutz fand.
Als ältestes Kind kümmerte sich Lama um ihre Geschwister. Dennoch hielt sie an ihrem Traum fest, Lehrerin zu werden. Sie schrieb sich an der pädagogischen Hochschule ein und begann später, als Lehrerin zu arbeiten.
Zu Beginn fand ich es schwierig, mit den individuellen Unterschieden zwischen den Schülerinnen und Schülern umzugehen. Ich wusste wenig über Unterrichtsplanung und mir fehlte das richtige Handwerkszeug für einen guten Unterricht.

Neue Hoffnung durch Bildung
Das Projekt Building a Brighter Future: Education and Protection Services for Crisis-Affected Children in North-West Syria brachte den Wendepunkt für Lama. Sie erhielt Schulungen, Materialien und persönliche Beratung. Sie lernte, wie man einen guten Unterricht aufbaut und mit effektiven Werkzeugen arbeitet. Dank des Projekts wuchsen Lamas Selbstvertrauen, ihre beruflichen Kenntnisse. Ihre Träume sind weiterhin groß:
Ich möchte einen Master machen. Für mich ist das Lernen nie zu Ende. Es ist eine Reise ohne Ende.
Das Projekt „Building a Brighter Future: Education and Protection Services for Crisis-Affected Children in North-West Syria“ wurde zu einem Wendepunkt. Für Lama, Walid und für viele andere Kinder in Syrien.


