Blick nach vorn: War Childs Engagement im Libanon
Nach Monaten des Leids bringt das Jahr 2025 weiter Hoffnung für die Menschen im Libanon – auch wenn noch ein langer Weg vor ihnen liegt. War Child steht den Kindern und Familien zur Seite, bietet psychosoziale Unterstützung, sichere Räume und Bildungsprogramme an, damit sie sich erholen und nach vorne blicken können.
Im vergangenen Jahr erlebte das Land die größte Konflikteskalation seit 2006. Sie führte zu weitreichenden Zerstörungen, Massenvertreibungen und erheblichen Beeinträchtigungen im Zugang zu Bildung und grundlegender Versorgung. Die Vereinbarung der Waffenruhe brachte Erleichterung und ermöglichte einigen vertriebenen Familien die Rückkehr in ihre Heimat. Doch Tausende Häuser, Schulen und öffentlichen Einrichtungen sind zerstört. Darüber hinaus kommt es immer wieder vereinzelt zu Gewaltausbrüchen.
Vor allem die Kinder im Libanon leiden unter Traumata und der anhaltenden Ungewissheit. Auch wenn jede Unterbrechung der Gewalt eine positive Nachricht ist, bleibt die humanitäre Lage weiterhin katastrophal. Ein dauerhafter, die gesamte Region umfassender Waffenstillstand ist dringend erforderlich, um die Kinder zu schützen und ihre Rechte zu wahren.
War Child Libanon hat in Zusammenarbeit mit Partnern wie Nusaned, LOST, SHIFT, UNICEF und UPEL und verschiedenen Geldgebern wie UNICEF, Finn Church Aid und der Dutch Relief Alliance schnell auf den Ende September eskalierenden Konflikt reagiert. Gemeinsam unterstützten wir mehr als 3.162 Familien und 6.610 Kinder mit Nahrungsmitteln, Hygienesets, psychologischen, psychosozialen und Kinderschutzmaßnahmen. Unsere Arbeit konzentrierte sich vor allem auf die dringendsten Bedürfnisse der Menschen in den Notunterkünften und die Einrichtung behelfsmäßiger Schutzräume. Unsere Teams und die Mitarbeiter*innen unserer Partner verteilten 48.710 Mahlzeiten, leisteten psychologische Erste Hilfe und organisierten Freizeitaktivitäten, um den Kindern ein wenig Normalität zu vermitteln.


Fortsetzung unserer Unterstützung
Vor dem Hintergrund der – wenn auch bisher nur vorübergehenden – Konfliktpause werden wir uns gemeinsam mit unseren Partnern darauf konzentrieren, Kinder und ihre Familien dabei zu unterstützen, sich erholen und heilen zu können.
Wir werden unsere Initiativen im Bereich der psychischen Gesundheit und des Kinderschutzes weiter ausbauen und dabei den Schwerpunkt auf die Schaffung sicherer Räume sowie Aktivitäten legen, die Heilung und Resilienz fördern. Unsere Kolleg*innen arbeiten derzeit an der Planung und Umsetzung neuer Programme sowie an der Reaktivierung von Programmen aus dem vergangenen Jahr, wobei sie diese an die veränderte Situation anpassen.
Auch das Bildungssystem wurde durch den Konflikt stark in Mitleidenschaft gezogen. Mehr als 54 Schulen sind noch immer geschlossen oder beschädigt. In Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium bauen wir unser Programm „Can’t Wait to Learn“ aus, um sicherzustellen, dass die Kinder weiterhin lernen können.
Lernen Sie Fatima (13) kennen
„Wenn ich frustriert bin, schreibe ich eine Geschichte – so lasse ich Dampf ab.“: Die syrischen Geflüchteten machen fast ein Viertel der libanesischen Bevölkerung aus. Viele von ihnen leben in überfüllten Lagern und haben kaum Zukunftsperspektiven. Als wir Fatima zum ersten Mal trafen, konnte sie weder lesen noch schreiben. Jetzt ist sie eine angehende Geschichtenerzählerin, die ihr Talent mit anderen teilen möchte …
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Mehr InformationenUnsere Projekte
SHIELD
Akkar, Baalbek und Hermel: Dieses Projekt bietet jungen Menschen ein sicheres Umfeld, in dem sie sich durch Bildung weiterentwickeln können. Mit SHIELD sorgen wir dafür, dass Mädchen und Jungen besser vor Gewalt, Missbrauch, Ausbeutung und Vernachlässigung geschützt werden. Außerdem bringen wir ihnen bei, wie sie selbst für ihre Rechte eintreten können.
Zurück in die Zukunft
Nordlibanon / Akkar: Manchmal muss man zurückgehen, um voranzukommen. Eine große, von einem Konsortium geleitete Bildungsinitiative, um Wissen nachzuholen, die das Recht auf hochwertige Bildung für gefährdete syrische und libanesische Kinder und Jugendliche unterstützt.
Rechenschaftspflicht gegenüber Gemeinschaften
Saida und Beirut/Berg Libanon: Ermöglichung einer verantwortungsvolleren und integrativen Reaktion für Kinder, Jugendliche und Betreuer*innen in Aufnahme- und Geflüchtetengemeinschaften durch die Integration unseres evidenzbasierten Ansatzes in unsere reguläre Programmierung. Beinhaltet neue Innovationen wie BeThere.
NOOTS
Beirut und Berg-Libanon: Bereitstellung von Kinderschutz- und psychosozialen Unterstützungsdiensten (PSS) für vom Konflikt betroffene Kinder und Betreuer*innen. Zu den Aktivitäten gehören gemeindebasierte PSS, Freizeitaktivitäten, PSEA-Aufklärungssitzungen und die Unterstützung von Betreuer*innen durch unseren speziellen Einsatz.
Nachwehen der Explosionen in Beirut
Beirut/Berg Libanon: Eine Soforthilfeinitiative, die den von den Explosionen im Hafen von Beirut im Jahr 2020 betroffenen Eltern und Betreuungspersonen lebenswichtige psychosoziale Unterstützung bietet. Dieses Projekt basiert auf der Prämisse, dass Betreuungspersonen Unterstützung benötigen, um den ihnen anvertrauten Kindern ein liebevolles, stabiles Umfeld zu bieten.
Stärkung des Kinderschutzes
Akkar und Nordlibanon: Unterstützung von Gemeinden und Betreuer*innen beim Aufbau eines Schutzkreises um 2.730 gefährdete Kinder. Mit Unterstützung des Büros der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) können wir mit diesem Projekt sowohl Geflüchteten- als auch Aufnahmegemeinschaften erreichen.
Fall-Management
Der Norden; Akkar, Bekaa, Baalback el Hermel, Beirut und Berglibanon: Schaffung eines schützenden Umfelds für stark gefährdete Kinder durch die Integration von Fallmanagement in unser Kinderschutzprogramm. Beim Case Management geht es darum, Kinder mit rechtlichen und anderen Dienstleistern in Kontakt zu bringen und individuelle Behandlungspläne zu erstellen.
Schulüberbrückungsprogramm
Mehrere Standorte im Libanon: Dieses Projekt unterstützt Kinder dabei, sich in die richtige Klasse einzuschreiben und in der Schule zu bleiben. Es stellt sicher, dass die Schulen über die Kapazitäten und die Infrastruktur verfügen, um Kinder außerhalb der Schule aufzunehmen, und wird die Entwicklung von Fähigkeiten, Selbstvertrauen und Motivation unterstützen, damit die Lernenden den Übergang mit qualitativ hochwertigem Unterricht und Unterstützung durch die Gemeinschaft schaffen und die Nachfrage nach weiterführender Bildung steigern können.
Bildung auf lange Sicht
Mehrere Standorte im Libanon: Eine gemeinsame Initiative mit UNICEF, um benachteiligten Kindern unter fünf Jahren frühkindliche Bildungsmöglichkeiten zu bieten. Ziel ist es, gefährdeten jungen Menschen den Zugang zur Bildung zu ermöglichen und sie darin zu halten.


Kontakt
Marwan Ojaimi ist unser Kommunikationsleiter im Libanon. Möchten Sie ihn grüßen oder haben Sie eine spezielle Frage? Bitte kontaktieren Sie uns über einen der unten aufgeführten Kanäle.