Vorbeugung gegen das Nachbeben
In den schwer betroffenen Gebieten in der Türkei und im Nordwesten Syriens kamen über 50.000 Menschen ums Leben. Zehntausende von Familien haben alles verloren.
Die psychosozialen Auswirkungen der Erdbebenkatastrophe zeigten sich bei jedem Kind anders. Wir konnten beobachten, wie einige Kinder ängstlich oder wütend wurden, während andere sich still und leise zurückzogen. Sofort war klar: Psychosoziale Erste Hilfe wird dringend gebraucht. Denn je länger mit dieser Hilfe gewartet wird, desto größer ist die Gefahr von bleibenden Folgen. Das wollten wir verhindern.
Psychosoziale Erste Hilfe
Da wir wegen des Krieges schon seit Jahren in Syrien tätig sind, konnten unsere Partnerorganisationen im Nordwesten des Landes zeitnah mobilisiert werden. Inmitten der Trümmer begannen wir mit der Aufnahme von Familien und der Bereitstellung von sicheren Orten. Unsere Kollegen vor Ort sorgten für ausreichend Lebensmittel, Zelte, Decken, Matratzen, Heizungen und Winterkleidung.
Doch auch die mentale Gesundheit der Kinder war in Gefahr. Ihre Welt stand auf einmal Kopf. Unsere Helfer*innen vor Ort boten so weit wie möglich Trost, aber vor allem längerfristige psychosoziale Unterstützung war dringend nötig.

Foto: War Child

Foto: War Child
43.093 Kinder und Erwachsene
Dank der großartigen Unterstützung unseres Netzwerks aus Partnerorganisationen und durch das Engagement unserer Spender*innen konnten wir inzwischen 43.093 Kinder und Erwachsene erreichen. Wir können beobachten, dass viele Kinder langsam in der Lage sind, ihren Ängsten und Erfahrungen Raum zu geben und sich wieder zu entspannen.
Zusätzlich zu den psychosozialen Aktivitäten konnten die Kinder seit April auch wieder zur Schule gehen. Möglich gemacht hat das ein Beitrag der Kampagne Giro 555 aus Holland, die verschiedene Hilfsorganisationen in Notfällen unterstützt. Darunter auch War Child. Tausende von Kindern haben durch diese vielfältigen Formen von Unterstützung langsam wieder eine alltägliche Routine gefunden, die ihnen Sicherheit gibt, was zu ihrer psychischen Gesundheit beiträgt.
Wie es weitergeht
Unsere Priorität für die kommenden Monate? So vielen Kindern wie möglich eine Schulbildung zu ermöglichen und Schulabbrüche zu verhindern. Wir arbeiten zudem am Wiederaufbau der zerstörten Schulgebäude. Vier Schulen werden demnächst von Grund auf renoviert. Wir hoffen, dass sich die Kinder auf diese Weise gesund entwickeln und einen Hoffnungsschimmer in einem von Krieg und Naturkatastrophen verwüsteten Land zurückgewinnen können.